Die Darstellung von Herrn Mentzel entspricht der Sicht des Vereins "Aktiv für Suhl". Deshalb ist es für die Meinungsbildung zwingend notwendig, einige Fakten hinzuzufügen. Ich war bis zur Abspaltung der Freien Wähler Vereinsvorsitzender bei Aktiv für Suhl.
Ja, Aktiv für Suhl ist vor zehn Jahren angetreten, um einen Führungswechsel in der Suhler Kommunalpolitik zu forcieren. Ja, es gab einen Mehrheitsbeschluss von 18:8 Stimmen, Dr. Jens Triebel als unabhängigen Kandidaten zur OB-Wahl 2006 zu unterstützen. Allerdings hatte auch Vereinsmitglied Peter Hornschuch Ambitionen, OB in Suhl zu werden. Er bewarb sich deshalb ebenfalls auf der entscheidenden Versammlung für die Kandidatur. zog jedoch unmittelbar vor der Abstimmung, als die Bedenken vieler Vereinsmitglieder zu seiner Kandidatur unüberhörbar wurden, seine Bereitschaft zurück. Die berechtigten Gründe für diese Bedenken möchte ich hier nicht darlegen. Der Wahlkampf für OB-Kandidaten Dr. Triebel wurde keineswegs von allen Mitgliedern des Vereins "Aktiv für Suhl" geführt bzw. unterstützt, wie auch das Abstimmungsergebnis schon gezeigt hatte. Im Wesentlichen waren die Unterstützer des Herrn Dr. Triebel die Personen, die später überwiegend "Aktiv für Suhl" verließen und den Verein Freie Wähler gründeten. Dieser Austritt aus Aktiv für Suhl war die logische Konsequenz aus dem Verhalten der Gegner von OB Dr. Triebel nach dessen überzeugendem Wahlergebnis, weil dieser Personenkreis das in einem demokratischen Abstimmungsprozess erreichte Ergebnis zur Unterstützung von Dr. Triebel nicht anerkannt hat und in allen Belangen gegen Dr. Triebel als neu gewählten OB Position bezog.
Diese Haltung konnte die Mehrheit der Unterstützer des neuen OB und insbesondere die gewählten Stadträte aus dem Kreis der Unterstützer nach monatelangen unfruchtbaren Diskussionen zum Verhalten von AFS im Stadtrat nicht mehr ertragen und verließ deshalb im Frühjahr 2007 "Aktiv für Suhl" und gründeten den neuen Verein "Feie Wähler Suhl".
Die wesentlichen Ziele und Wege aus den zuvor noch gemeinsam erarbeitetem Zielstellungen in der Kommunalpolitik der Stadt Suhl haben die Freien Wähler weiter verfolgt, während die Fraktion von Aktiv für Suhl an Ihrer "Anti-Triebel-Haltung" fest hielt und aus meiner Sicht ausser dem noch gemeinsam gestarteten Projekt "Ostermarkt" keine nennenswerten Ergebnisse für unsere Stadt belegen kann.
Das Ergebnis dieser Haltung liegt auf der Hand: "Name verbrannt!" bei Aktiv für Suhl, 5 Stadtratsmandate mehr bei den Freien Wählern!
Und noch etwas: Mir ist unverständlich, wie Herr Mentzel und Frau Habelt die Linke-Liste mit dem Scheinkandidaten Klaus Lamprecht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten. Dr. Triebel hat öffentlich mehrfach vor der Wahl bekundet, er nimmt das Mandat nicht an. Die Freien Wähler haben es auch nicht verschwiegen. Wo liegt da der Wählerbetrug? Fragen müssen sich die Mitglieder des Vereins Aktiv für Suhl wohl auch, weshalb ihnen die Mitglieder abhandenkommen und keine Neuen zulaufen. Bei den Freien Wählern ist das anders. Eine ehrliche Analyse könnte aufschlussreich sein.
Jürgen Eickemeier