Streichelgehege im Tierpark Suhl (Foto: Andreas Kuhrt)
Das Rahmenkonzept des Biosphärenreservates Thüringer Wald ist im Entstehen. Suhl darf die Chance, daran mitzuwirken, nicht verschlafen. Die Fraktion Freie Wähler Suhl / Grüne hat erste Anregungen unterbreitet und diese an das zuständige Ministerium weitergeleitet.
Vor wenigen Wochen wurde im Ortsteil Schmiedefeld in einer großen öffentlichen Veranstaltung der Startschuss für die Erarbeitung des auf zehn Jahre angelegten Rahmenkonzeptes für das Biosphärenreservat Thüringer Wald gegeben. Das Biosphärenreservat, welches bis vor wenigen Jahren noch den Namen des kleinsten Suhler Ortsteils im Titel trug, wurde deutlich erweitert und heißt seither nicht mehr Vessertal, sondern Thüringer Wald. Trotz neuen Namens hat sich aber nichts an der einmaligen geographischen Lage geändert. Zahlreiche touristische Besonderheiten befinden sich in der Gebietskulisse des Reservates. Diese Schätze positiv zu entwickeln und als Aushängeschild für die kreisfreie Stadt Suhl stärker in den Blick der Stadtverwaltung zu rücken, ist Anliegen der Fraktion.
Seit der Eingemeindung von Gehlberg und Schmiedefeld liegt nicht nur der Verwaltungssitz des Biosphärenreservates auf dem Territorium der Stadt Suhl. Vielmehr trifft dies auch auf einen nicht unerheblichen Teil des Reservates selbst zu. Aus unserer Sicht müssen sich Stadtverwaltung und die Fraktionen des Stadtrates deutlich stärker als bisher mit der Entwicklung des Biosphärenreservates und den sich daraus ergebenden Potenzialen für unsere Stadt Suhl als eine der naturreichsten Städte Thüringens auseinandersetzen. Gerade in der Erarbeitung des vom Freistaat Thüringen initiierten Prozesses zur Entwicklung des Rahmenkonzeptes muss sich Suhl deutlicher positionieren.
Unsere Fraktion Freie Wähler/Grüne hat den im März gestarteten Aufruf zur Mitwirkung am Rahmenkonzept genutzt, um erste Vorschläge zur künftigen Gestaltung von Ausrichtung und inhaltlicher Arbeit zu unterbreiten. Unter anderem regen wir an, den Tierpark in Suhl zum Biosphärenpark umzuwandeln und somit stärker in die Konzeption und Vermarktung des Reservates einzubinden. Mit dem Rahmenkonzept verbinden wir die Hoffnung, dass die vorhandenen Bahnlinien aktiv betrieben und touristisch entwickelt werden. Darüber hinaus muss die Erschließung des Reservates für den Fahrradverkehr prioritär verfolgt werden. Schlussendlich wollen wir mit der Anlage von Streuobstwiesen dazu beitragen, dass Artenvielfalt und die Erzeugung von Obst und Säften in der Region für die Region nicht als Widerspruch, sondern als programmatisches Markenzeichen wahrgenommen werden.
Dr. Jens Triebel und Thomas Linde, Stadträte Suhl