Der ÖPNV in Suhl muss als attraktive und Sinn machende Alternative zum Mobilen Individualverkehr auch im Zeitraum von 2012 bis 2016 erhalten werden. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Zeitraum zwischen 38 000 und 35 000 Einwohner in Suhl leben, in Zella-Mehlis zwischen 12 000 und 11 000. Die Zahl der Senioren wird steigen, auch die Zahl jener (vor allem) Alleinstehenden, die in Altersarmut abrutschen und sich gar keinen eigenen Pkw leisten können. Allerdings wird auch die Zahl der Schüler sinken. Es geht dabei sowohl um Daseinsfürsorge für die Bürger als auch um Schonung von Natur und Umwelt und letztlich um die Attraktivität der Stadt, die gemeinsam mit Zella-Mehlis als Mittelzentrum mit Oberzentrumsfunktion ausgewiesen ist. Das schließt nicht aus, dass weiter an der Reduzierung des städtischen Zuschusses zu arbeiten ist.
Das bestehende Stadtliniennetz sollte bis 2016 weitgehend erhalten werden. Im Rahmen des ISEK und dessen Umsetzung sollte der Blick jedoch auf Zusammenlegung von Linien (z.B. in schwachen Fahrgastzeiten) bzw. Reduzierung von Takten (z. B. bei schwächeren Fahrgastzeiten von 20 auf 30 Minuten) gerichtet werden. Dazu könnten Fahrgastzählungen die Grundlage bilden. Ziel muss sein, die Einnahmen zu erhöhen und die Kosten zu senken.
Bei der Neuanschaffung von Bussen sollte auch Augenmerk auf kleinere, sparsamere Fahrzeuge Wert gelegt werden.
Die Werbung für den städtischen Nahverkehr in der Stadt sollte in enger Zusammenarbeit mit Stadtrat und Stadtverwaltung verstärkt werden. Zum Beispiel Bus-Aktionstage etc.! Um jene an den Bus heranzuführen, die bislang nicht mitfahren, sollten neue Formen getestet werden, die es in anderen Städten schon lange gibt - z. B. eine Zeitkarte darf am Wochenende von einer Person zusätzlich mitgenutzt werden oder Einführung eines preisgünstigen Wochenendtickets.
Das Netz der Haltestellen ist zu überprüfen, ob nicht zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden können - z.B. in der Suhler Schweiz (Durchgang zum Tierpark, Nähe Döllberg-Wohngebiet. Ein dichteres Haltestellennetz schafft mehr Anreiz zum Mitfahren. Bewährt hat sich die City-Linie, die unbedingt erhalten werden sollte.
Stadtrat und Stadtverwaltung müssen sich beim Land (Landtag, Landesregierung) vehement für gerechtere ÖPNV-Finanzierung durch das Land einsetzen. Gegenwärtig sind die großen Städte die Profiteure. Dazu sind einfordernde (Protest)Bündnisse mit anderen Südthüringer Städten notwendig.
Ingrid Ehrhardt, Fraktionsvorsitzende Freie Wähler Suhl